Der rote Faden

Der rote Faden ist noch nicht abgerissen. Ich habe keine Ahnung, wohin mich dieser Artikel führt. Aber ich habe beschlossen, wieder zu schreiben. Weil es klärt. Mich, meine Gedanken, mein Sein. Weil es ein Gegenstück zum Scrollen, Hochwischen, Drüberfliegen und Bilder hinein Saugen ist. Etwas, was mein Denken einen Gang runterschaltet und mich mein Leben betrachten lässt. Etwas, das festhält, was so schnell vorbei ist.

Ja, ich weiss, da kommen jetzt die ganzen Achtsamkeits-Argumente für das Leben im Jetzt. Da kommen Ratschläge, die Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen und die Zukunft nicht zu bedenken, damit man frei für die Gegenwart sei, und all das dementiere ich auch nicht. Im Gegenteil. Ich glaube, dass ich gerade durch das Schreiben ins Jetzt finde.
Wenn ich schreibe, halte ich an. Ich betrachte etwas, versuche, dem, was ist, Worte zu verleihen. Das, was im Innersten ist, bekommt plötzlich eine Sichtbarkeit.
Manchmal überrascht mich, was ich schreibend denke. Ein Wort kommt hoch, als wäre es ein eigenes Lebewesen. Es will genau für das, was ich gerade sagen will, seine Gestalt leihen. Es drängt sich in den Vordergrund und ruft laut: „Iiiich, ich, hier!“ oder bleibt einfach still und leise und hartnäckig da, wenn ich ein anderes suchen will.
Manchmal weiss ich nicht, ob dieses Wort den Sinn dessen trifft, was ich sagen möchte. Dann schlage ich es nach. Und bin überrascht weil es das tut. In einem tieferen Sinn, den ich vorher noch nicht entdeckt hatte.
So komme ich dem Kern der Sache auf die Spur und manchmal sogar ganz nahe.
Und wenn ich aufhöre – ich wollte gerade schreiben, den Stift weglege, aber meistens ist es ein Zuklappen meines elektronischen Tausendsassas – dann bin ich ein Stück weiter gekommen, während ich anhielt um nachzudenken.

Ich werde also weiterschreiben. Wegen mir. Weil ich das Bedürfnis verspüre, zu sagen, was mir manchmal durch den Kopf geht. Und wegen euch. Weil ich gerne Gedanken anstosse und andere Menschen inspiriere.
Es gibt ein paar sehr treue Leser hier. Noch täglich bekomme ich Besuche und ab und zu auch neue Abonnenten, obwohl meine Schreibfrequenz, wäre sie ein Ton, inzwischen vermutlich ein unhörbar tiefer Bass wäre. Dass dieses Blog dennoch gelesen wird, freut mich umso mehr.

Wohin dieser Weg führt, was meine Themen sind und wie häufig ich schreiben werde, weiss ich nicht. Es gibt keinen Plan, kein Konzept. Es gibt keinen besonders aussagekräftigen Untertitel oder Tags, keine vermarktbaren Inhalte und keine kernige Definition die sagen, was man hier erwarten darf und worum es auf dieser Seite geht.
Es bleibt, was Blogs ursprünglich mal waren, als es vor zwanzig Jahren noch fast kein Internet gab. Ein Tagebuch. Eine lose Sammlung von Notizen und Netzfunden. So zufällig, wie das Leben selbst. Aus meiner Perspektive betrachtet.
Der rote Faden darin ist, dass es Dinge sind, die die ich weitergeben möchte oder die mich genug beschäftigen, dass ich mir Zeit nehme, sie näher zu betrachten. Vielleicht sind es mal Rezepte oder Anleitungen für Handwerk, vielleicht sind es poetische Texte oder Essays. Es gibt keine Beschränkung auf einzelne Themenfelder.
Wenn ihr gerne weiterhin mitkommt, freue ich mich sehr, wenn nicht, wünsche ich euch das allerbeste Leben. Schreibt Kommentare, wenn euch danach ist, wenn nicht, dann lasst es bleiben ;-) Ich freue mich darüber, wenn ich euch zum Nachdenken bringen kann oder euch in irgendeiner Form inspirieren darf.

In diesem Sinne: Bis zum nächsten Mal!

PS. Eigentlich wollte ich hier jetzt ein Bild meiner Unterschrift einfügen. Das Projekt muss ich aber verschieben weil ich keine Ahnung habe, wie ich das anstellen soll…. also das Bild einfügen schon ;-) Nur: Wie komme ich zu einem solchen Bild. Es ist kompliziert.

Beim ersten Mal ist alles anders

Bevor ich zum Thema komme, möchte ich euch für eure Treue danken. Ich staune immer wieder, wie viele Menschen hierher klicken, obwohl ich seit Wochen nicht geschrieben habe.
Im Moment fühle ich mich nicht imstande, euch etwas mit zu geben, was euch inspirieren könnte. Es gäbe viel zu sagen, zu erzählen, nachzudenken aber es wäre zu persönlich. Ich denke darüber nach, wie viel vom dem, was mich beschäftigt, ich hier sagen kann, darf und möchte. Ich habe nicht mehr dieselbe Unbekümmertheit wie in den Anfangszeiten und damit wäre ich auch schon beim Thema dieses Beitrags.

Vor ein paar Tagen war ich mit meinen Kindern zum ersten Mal auf einer Bobbahn. Einer, von der man sagt, dass man mit dem Schlitten nicht aus der Bahn fallen kann, egal, wie schnell man fährt. Also fuhr ich. Schnell. Es hat Spass gemacht, genau mit dem richtigen (dosierbaren) Quäntchen Flattern im Bauch.
Auf dem Weg zur zweiten Runde, sprachen wir über Geschwindigkeit und das Rausfallenkönnen und mein Sohn meinte, man könne eben schon rausfallen, wenn man zu schnell fährt.
Meine zweite Fahrt war langsamer und hat auch weniger Spass gemacht.

Das geht mir doch im Leben genau so. Wenn etwas neu ist, dann gehe ich mit einer Unbekümmertheit und frischen Neugierde, mit einer freudigen Erwartung an die Sache ran. Ich handle intuitiv, konzentriert und bin präsent.
Beim zweiten Mal weiss ich, was mich erwartet. Der Verstand schaltet sich ein. Ich denke zu viel darüber nach. Die Freude nimmt ab. Oder ich trauere der Frische des ersten Mals nach. Sehe nicht, dass zweite und dritte Male eine ganz andere Qualität haben.

Ich möchte lernen, beides miteinander zu vereinen. Jedes Mal wieder mit neuer Frische und Unvoreingenommenheit auf etwas zugehen, meine Erfahrungen als Möglichkeiten im Gepäck, wissend, dass sie mir nur helfen werden, meine Reflexe fit zu halten, niemals aber das freie Fliegen ersetzen können.
Das Leben ist wie eine Improvisation. Man kann zwar Musiktheorie studieren, in- und auswendig, aber wenn man spielt, dann muss die Melodie von innen kommen, tief aus dem Herzen, mitfliessend, mit dem, was die anderen Musiker spielen, mitfliessend mit Tempo und Tonart, mitfliessend mit dem Fluss des Lebens und nicht immer musiktheoretisch erklärbar, warum etwas scheinbar Richtiges falsch ist.

Wärmstens empfohlen

Das wollt ich euch schon lange mal sagen. Wenn ihr hier mal nichts Neues zu lesen findet, weil ich gerade schwer mit dem richtigen Leben beschäftigt bin, dann guckt doch nach nebenan. Rechts unter dem Titel „aus dem Netz gefischt“ findet ihr laufend neue Beiträge, die ich beim Durchstöbern meiner Feeds entdeckt habe und euch zum Lesen empfehlen möchte. Es sind Beiträge, die mich auf irgendeine Weise berührt haben. Oft sind es deshalb Ergänzungen zu dem, was ich selbst schreibe.

Also viel Vergnügen beim Fremdlesen ;-).

Einen Baum pflanzen

Gerade hab ich bei Gabriela eine wunderschöne Aktion entdeckt. Und auch wenn ich, ehrlich gesagt, ein bisschen skeptisch bin, ob es nicht für die meisten eine Art Gewissensberuhigung darstellt und solche Aktionen den Kern des Problems nicht mal streifen, denn Vermeidung einer Emission wäre immerhin die bessere Lösung als ein Pflästerchen, oder nicht, so finde ich dennoch die Idee, einen Baum für mein Blog zu haben, sehr schön.
Ich mag Bäume sehr. Eine Linde im Besonderen.

Mein Blog ist also ab sofort klimaneutral. Was auch immer das heisst.

Gutscheine und Coupons - CO2 neutral

Interessante Statistik

Es ist immer wieder interessant, mir die Suchbegriffe anzusehen, mit denen Leute auf meinem Blog landen. Die unterscheiden sich nämlich so sehr von dem, was ich der Welt hauptsächlich sagen will, dass ich mich frage, ob es überhaupt Menschen gibt, die das, was ich sage, hören, bzw. lesen wollen.

Den Spitzenplatz besetzt „Weihnachtsbaum“. Nachdem ich zwei Adventskalender gestaltet habe, ist das nicht verwunderlich. Das Blog generierte in diesen beiden Adventszeiten auch weitaus am meisten Besucher.
Auf Platz zwei folgen Leute, die eine Anleitung zum Servietten falten brauchen. Der einzige Artikel, den ich zu diesem Thema schrieb und der eigentlich nur aus einem Link bestand, generiert am meisten Besuche.
Auf Platz drei folgen Menschen, die eine Idee suchen, wie man Geldscheine falten kann. Auch dazu hab ich einen einzigen Artikel verfasst.
Platz vier belegt „Fussball“, mit Eszett oder ohne, je nachdem, aus welchem Land die Klicker kommen. Auch darüber gibt es hier nur einen Artikel, der bei jeder EM oder WM boomt.
Auf Platz fünf folgt, ich fühle mich sehr geehrt, „Basler Läckerli“. Wiederum eines einzigen Artikels wegen.
Auf Platz sechs finde ich „Geschenk“. Das nun freut mich. Dazu hab ich mehrere Artikel verfasst, an denen wohl die meisten doch vorbeiklicken weil sie Geschenkideen suchten, die ich ihnen nicht liefere.
Jedes Jahr, im Frühling vorallem, kommen die Leute wegen der „Biotta Saftwoche“. Dazu hab ich mehrere Artikel geschrieben. Das ist Platz sieben.
Platz acht belegt „schreiben“. Darüber schreibe ich wirklich. Und häufiger als nur ein Mal.
Auf Platz neun „Zeit“. Dazu gibts eher philosophische Texte hier, die, Besucherzahlen belegen es, wohl auch gefragt sind.
Platz zehn zuguterletzt, dann langweile ich euch nicht mehr, wird von Menschen geklickt, die Anleitungen zum Strohsterne basteln suchen. Es gibt nur einen Artikel. Ohne Anleitung.

Drei der restlichen Stichworte: „Erde“ oder „Erdball“, „liebe dich selbst und es ist egal“ und „Umzug“.
Jemand scheint immer über „die schneiderin der rote faden“ statt einem Feed oder Lesezeichen hierherzukommen. Vierzig Mal dieses Jahr schon.

Hier noch die Topliste der Artikel:

Das Gros, der Menschen, die über die Suchmaschine hierher kommen, suchen etwas, das nicht das ist, was mir am wichtigsten ist, mitzuteilen.
Sie kommen dann über die Suchmaschine, wenn sie etwas Handfestes mitnehmen möchten, eine Anleitung, eine Idee, und nur selten, wenn sie Antworten suchen.
Das Blog ist so sehr gemischt in den Themen, das Spektrum so weit, dass dies völlig normal ist.

In Anbetracht der Tatsache, dass die durchschnittlichen täglichen Besucherzahlen selten die 100-er-Marke überschreiten, hoffe ich, dass die paar wenigen, die hier lesen, trotzdem etwas mitnehmen. Und in Anbetracht der Tatsache, dass Statistiken immer nur den kleinsten Teil von etwas erfassen können, sind diese Betrachtungen Spielerei. Ich schreibe weiterhin über alles, worüber ich schreiben möchte. Mögen meine Worte dort ankommen und dort weitergehen, wo es ihnen bestimmt ist.

Blogperlen

Immer wieder entdecke ich auf dem Weg durchs Netz Perlen. Seiten, auf denen Dinge stehen, die mich weiterbringen, die in die Tiefe gehen und mir diese kleinen, inneren Schubser geben, nicht bevormundend, nicht belehrend, einfach nur ermutigend und bereichernd.
Heute hab ich durch die Blogbibliothek, die übrigens ebensolche Perlen sammelt, ein solches Blog entdeckt: Klanggebet. Die esoterische Sprache sollte Dich nicht abschrecken, da drin tiefer zu lesen. Öffne Dich. Du findest Perlen!
Insbesondere möchte ich diesen Beitrag empfehlen. Wenn Du zwei Schritte zurücktrittst und die Glaubens-Welt mit weitem Herz und offnen Augen betrachtest, siehst Du Wahrheit darin. Befreiende Wahrheit.

Den Titel für diesen Beitrag hab ich bei Piri geklaut, die kürzlich eine Aktion mit demselben Namen gestartet hat. Hiermit rühre ich ein bisschen die Werbetrommel.4stats Webseiten Statistik + Counterfree hit counters

Liebes Tagebuch

Wenn ich schreibe, dann kommen zuweilen Dinge aus mir hoch, von denen ich nicht so richtig wusste, dass sie da sind. Sie sind trotzdem Teil von mir, auch wenn sie mir im ersten Augenblick fremd erscheinen.
Sie machen fassbar, greifbar, was in mir abläuft. Ich sehe schwarz auf weiss, zwar nicht auf Papier, aber auf dem Bildschirm, was mich beschäftigt.
Manchmal bin ich sehr erstaunt. Manchmal berühren mich meine Texte selbst. Vor allem jene, die ich einfach aufschreibe, ohne bewusst zu formulieren. Ohne mit einem Thema länger schwanger zu gehen um dann eines Moments die fertigen Gedanken zu gebären.
Ich bin mein erster Leser, wie Thinkabout hier so treffend formuliert.

Und so kann ich es nicht lassen, ständig mein Tagebuch geöffnet zu haben und immer mal wieder etwas hineinzuschreiben. Ich reflektiere mein Leben und verarbeite es.
Mal lass ich alles einfach stehen, wie es ist, mal formuliere und feile ich mit grossem Vergnügen an einem Text bis er sitzt, bis er genau das ausdrückt, was ich damit sagen will.

Das Tagebuch war mir schon so oft ein wichtiges Instrument, wenn es galt, herauszufinden, was eigentlich in mir passiert. Wenn ich den grossen Bogen sehen wollte, den roten Faden. Es ist ein Zeitzeugnis der Gedanken und Gefühle, nicht so sehr der Ereignisse. Ich lese immer wieder darin, lerne aus dem Erkannten und gehe weiter, werde mir bewusster, wo ich dran bin, wo ich feilen möchte.

Und manchmal, so wie jetzt, plane ich nichts und es entsteht in kurzer Zeit ein Text, den ich so gut wie nicht nachbearbeitet, in mein Blog stelle.4stats Webseiten Statistik + Counterfree hit counters