Durch meine Pinsammlung blätternd, auf der Suche nach Inspiration, denke ich an frühere Zeiten zurück, an das Gefühl beim kreativen Werkeln, die Sehnsucht, die unbestimmte, die mich auf die Suche schickte. An die Spannung und wache Neugier, die mich trieben. Früher war alles besser, denke ich, und ich möchte zu diesem kreativen Fliessen zurück, zum Erschaffen und Schöpfen und zur Suche.
Im Zurückblicken scheint das Vergangene altvertraut, bekannt. Ich möchte zurückgehen weil ich weiss, worin ich lebte, möchte das Schöne wiederholen und noch einmal auskosten. Aber das Leben ist jetzt. Und es ist unbekannt. All das, was gerade passiert, weiss ich noch nicht. Ich gehe in neues Land. Fortwährend. Und Neues verunsichert.
Darum blickt die Seele zurück und meint, früher sei es besser gewesen.
Sie täuscht sich. Damals blickte ich genauso zurück auf vergangene Tage und Werke und dachte, es sei besser gewesen.
Im Augenblick des Lebens weiss man nicht, wohin der Weg führt.
Das Leben wird rückwärts verstanden, aber vorwärts gelebt, wie Kierkegaard sagt.
Vielleicht gäbe es ohne immerwährendes Neuland keine Suche und keine Spannung, keine Neugier, kein Erschaffen und Schöpfen. Und keine Notwendigkeit, weiter zu gehen.