Das Nebelgrau der Stadt erdrückt mich. Die Erinnerung an die Sonne ist weit weg. Gibt es sie wirklich? Heute mache ich mich auf die Suche und fliehe in die Höhe.
Gleich bin ich da. Verheissungsvoll schimmert das Licht.
Oben angekommen, blicke umher als fände ich mich in einem längst vergessenen Traum.
Verwundert frage ich mich, warum ich immer so lange warte, bis ich wieder hierher komme.
Verwundert frage ich mich, wie ich es dort aushalte, unter diesem kalten, grauen, undurchsichtigen Himmel.
Ich stehe sprachlos vor dieser hellen Weite und weiss nicht, warum ich vergessen konnte, wie schön es hier ist.
((Die Zusammenführung der Fotos ist alles andere als perfekt, ich fotografierte aus der Hand und ausserdem blicke ich bei der Nachbearbeitung der Bilder nicht ganz durch, aber es gibt euch trotzdem einen Eindruck davon, was ich meine. Klicken für Grossansicht.))
Nach tagelangem erdrückendem Grau, atmet meine Seele auf. Mein Herz öffnet sich, zuerst fragend, tastend, dann voller Freude.
Nicht für jenes Grau bin ich gemacht, sondern für die Weite, das Licht. Für die Himmelskathedrale, die sich durchsichtig blau über mir wölbt, in unendlicher Weite. Hier gehöre ich hin.
Auf dem Spaziergang trinke ich die Ruhe. Und schicke das Grau, das vom Tal kommen will, wieder weg. Ich möchte nur hier sein. Jetzt und hier.
Ich trinke das Licht und die Wärme.
Fast möchte ich nicht weggehen. Es ist alles so klar hier. So einfach. Aber ich muss zurück.
Nur ein paar Meter, nur ein paar Minuten, und das Grau ist wieder um mich.
Jetzt bin ich wieder da, blicke in einen undurchdringlichen grauweissen Himmel und frage mich, ob es ein Traum war. Ob dieses Nebeneinander sein kann. Der durchsichtige Himmel und die Weite sind nur noch eine Erinnerung. Unerreichbar hier und jetzt. Morgen schon unvorstellbar. Genauso, wie ich beim Blick über die Weite das Grau nicht fühlen konnte.
Vielleicht ist Glück, wenn man die Sonne nicht vergisst. Ihre Wärme. Das Licht. Und die Weite des Himmels.
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